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Wissen im Fluss News: Bildungstreffen und Plattform

Bericht vom Bildungstreffen

Maribor, 02.Dezember 2022

Seit mehreren Jahren treffen sich die pädagogisch tätigen Grenznachbar: innen aus der Steiermark und aus der slowenischen Štajerska. Man tauscht sich aus, man begründet Kooperationen, man lernt einander kennen. Das Ziel war und ist, die Zweisprachigkeit diesseits und jenseits der Grenze auszubauen, Slowenisch und Deutsch im Unterricht zu promoten und vor allem die Kulturen der Bewohner: innen gegenseitig zugänglich zu machen. Das letzte Treffen hat am 02. Dezember 2022 in Maribor stattgefunden.

Artikel-VII-Kulturverein – Pavelhaus erstmals als Co-Veranstalter von „Wissen im Fluß – Znanje teče“

Ursprünglich eine Initiative des Servicereferat EU/Internationalisierung an der Bildungsdirektion Steiermark unter der Leitung von Maria Pichlbauer und Roman Gruden vom slowenischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport (Ministrstvo za izobraževanje, znanost in šport) wurde die Kooperation durch den Artikel-VII-Kulturverein – Pavelhaus Kulturno društvo Člen 7 za avstrijsko Štajersko – Pavlova hiša erweitert, der in Zukunft auch für die Organisation der Treffen verantwortlich sein wird.

Dank einer Volksgruppenförderung des österreichischen Bundeskanzleramtes konnte der Artikel-VII-Kulturverein – Pavelhaus etwas umfassender für die slowenische Volksgruppe agieren. Es wurden nicht nur das Bildungstreffen, sondern auch die Erstellung einer Internet-Vernetzungs- und Informations-Plattform, vier Podcasts und Social-Media-Aktivitäten zwischen September und Dezember 2022 gefördert.

Großes Interesse von Politik und Bildungsdirektion

Landesrat Walter Amon richtete seine Grußworte an die rund 120 Teilnehmenden und die steirische Landtagsabgeordnete Julia Majcan hielt ein Impulsreferat zum fünf Länder umfassenden Biosphärenpark.

Vertreten wurde der Artikel-VII-Kulturverein – Pavelhaus durch seine Obfrau Susanne Weitlaner. Gastgeber. Sie eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die beiden Initiator: innen Roman Gruden und Maria Pichlbauer. Alle drei hoben die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen steirischen und slowenischen Bildungsinstitutionen hervor und besonders Maria Pichlbauer wies auf die Möglichkeiten hin, die Erasmus+ für die gemeinsamen Projekte bietet.

Inspiration durch Vorträge

Am Vormittag waren verschiedene Vortragende geladen, um Impulse zu setzen und zu inhaltlich interessanten Kooperationen zu inspirieren. Beeindruckt zeigten sich die Anwesenden von Initiativen wie der inklusiven Schule Biotehnični center [Biotechnisches Zentrum] NAKLO, die u.a. Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen erfolgreich auf den Arbeitsprozess vorbereitet oder auch vom Verein „Wir schreiben mit der Hand“, der sich mit den Themen wie gehirngerechtem Denken und Arbeiten durch den komplexen und langsamen Vorgang des Mit-der-Hand Schreibens auseinandersetzt. Als „faszinierend“ wurden die Einblicke in Möglichkeiten der Musiktherapie bezeichnet, aber auch die Sprachvermittlungsaktivitäten der Universität Maribor sind auf reges Interesse gestoßen und der fünf Länder umfassende Biosphärenpark bietet zahlreiche Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

How-to Workshops und Kooperationsbörse am Nachmittag

Am Nachmittag wurde es praktisch. Es wurde ein World Café Format mit fünf Thementischen angeboten. In genau 3×20 Minuten konnten sich die Teilnehmenden an bis zu drei Tischen Know-how holen. Die Sprachlernspiele von Tatjana Vučajnk von der Universität Klagenfurt sowie Saša Jazbec und Brigita Kacjan der Universität Maribor konnten ausprobiert werden. So erhielten die Interessent:innen praktische Einblicke in die neueste Forschung aus dem Bereich „Sprachunterricht durch Spiel und Erlebnis“. Großen Zuspruch hatte auch der Tisch von Eduard Lanner, Direktor des Johann-Josef-Fux Konservatoriums Graz. Er hat über die universelle Sprache der Musik berichtet und wie er Kultur- und Sprachlernerfahrungen in regelmäßigen Austauschprogrammen organisiert. Erasmus+ Expertin Maria Pichlbauer hat allen Interessierten die Möglichkeiten von Erasmus+ nähergebracht.

Susanne Weitlaner vom Artikel-VII-Kulturverein – Pavelhaus berichtete von den Eindrücken der Bildungsfahrt nach Slowenien im Rahmen von Erasmus+ im Mai 2022, wo sie mit Kolleg: innen aus der Steiermark, Kärnten und Tirol diverse slowenische und italienische Schulen zwischen Maribor und Triest kennenlernen durften und auch bereits erste Kontakte geknüpft und Projekte geplant wurden.

Moderiert wurde der Nachmittag von Karola Sakotnik. Bei der Kulturexpertin gab es statt einem Klingelton gekonntes Jodeln um die Zeiträume zu definieren. Die dabei erlebte Herzlichkeit öffnete Räume, um den Übergang von kognitiver Information zu emotional erfahrbarem Kooperations-Interesse zu ermöglichen. Den Abschluss bildete eine 40 minütige Reflexions- und Austauschrunde im Plenum mit Unterstützung für die Suche von Kooperationspartner: innen.

Verstärkte Kooperation im Bereich Slowenisch Unterricht mit der Universität Maribor

Susanne Weitlaner, selbst Slowenisch Professorin an der HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur, gelang es auch, die Kooperation mit der Universität Maribor im Bereich slowenische Sprachdidaktik im Slowenisch als Fremdsprache Unterricht zu festigen. Somit wurde ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Slowenisch Unterrichts in der Steiermark geliefert.

Begeisterte Rückmeldungen

Am Ende wurden alle Teilnehmenden gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Besonderes Augenmerk wurde auf Wünsche und Bedürfnisse gelegt, um auch für nächstes Jahr wieder etwas Neues bieten zu können. Dabei wurde auch die Qualität und die Stimmung bei der aktuellen Veranstaltung bewertet. Und die fiel äußerst positiv aus! Von Danksagungen zum Know-how Sharing, bis zum wunderbaren Mittagessen ist fast alles mit „großartig“ bewertet worden.

Ein großer Dank an das Anton Martin Slomšek-Gymnasium in Maribor

Zu guter Letzt sei noch ein wichtiger und aus tiefstem Herzen kommender Dank an Marko Grobler und das Team des Bischöflichen Anton Martin Slomšek-Gymnasium in Maribor ausgesprochen. Ohne diese Unterstützung und Organisation wäre das Treffen wohl wir nur halb so gut gelungen.

Schule und Sprache

Slowenisch Workshops für Slowenisch Lehrer: innen

Nichts leichter als sich zu verständigen, oder?

 Jein, denn wir alle wissen, wie sehr wir Menschen sogar in der eigenen Sprache zu Missverständnissen neigen.

Damit es Ihnen leichter fällt, die Nachbarn zu verstehen, gibt es mehrere Möglichkeiten, Slowenisch zu lernen

  • Online-Kurs, um Slowenisch zu lernen.
  • Pavelhaus Kurse
  • Slowenisch in Graz
  • Slowenisch Lehrbuch von Tatjana Vučajnk und Susanne Weitlaner erarbeitet und kann im Selbststudium absolviert werden. Idealerweise mit regelmäßigen Treffen über der Grenze ergänzt.

Am besten Sie schauen gleich rein und schnuppern einmal. Denn eines ist gewiss: erst wenn man neugierig ist, lernt man den anderen zu verstehen.

Link:

Gut zu wissen: www.wissen-im-fluss.eu

Kennen Sie schon die neue Plattform „Wissen im Fluß – Znanje teče“?

Die Internetadresse der neuen Homepage lautet www.wissen-im-Fluss.eu. Dort werden sukzessive alle Aktivitäten der letzten 30 Jahre erfasst, alle aktuellen Tätigkeiten beschrieben und die Kultur- und Bildungsthemen von Steiermark-Štajerska aufbereitet einsehbar gemacht. Es wird auch ein regelmäßiger Newsletter rund 4x pro Jahr erscheinen. Darin wird über Wissenswertes informiert und zur Vertiefung auf der Homepage eingeladen.

Das liebe Geld: wie können Sie einen Austausch finanzieren?

Austauschprogramme kosten Geld

Bereits vor 30 Jahren begannen engagierte pädagogisch Tätige dies- und jenseits der Grenze, sich zu besuchen, mit oder ohne Schulklassen. Früher war das oft mit Hürden versehen, weil die Eltern die gesamten Kosten für die Fahrten tragen mussten. Manchmal gab – und gibt – es finanzielle Unterstützung durch den Elternverein oder die Gemeinde. Dank Erasmus+ hat sich das verändert. Darum bekam diese Finanzierungsmöglichkeit einen würdigen Raum beim Bildungstreffen und stieß auf reges Interesse.

Finanzierung von Kooperationsaktivitäten durch EU-Gelder – Erasmus+

Eine große Erleichterung im Bereich Finanzierbarkeit bietet in den letzten Jahren Erasmus+. Durch die Änderung im Ansuchverfahren ergeben sich sehr interessante Finanzierungsmöglichkeiten für langfristige Zusammenarbeit.

Auf den ersten Blick mag das neue System ein wenig aufwändig erscheinen, weil ein inhaltlich schlüssiges pädagogisches Akkreditierungskonzept für mehrere Jahre vorgelegt werden muss. Ist dieses jedoch einmal genehmigt, können sehr einfach Budgetmittel für spezifische Aktivitäten im Bereich Schul- oder Berufsbildung abgerufen werden. Durch die Aktivitäten von Frau Pichlbauer sind bereits zahlreiche steirische Schulen akkreditiert, und darunter auch einige Schulen in den Grenzgebieten. In Slowenien sind diese Akkreditierungen bereits seit längerem ein fixer Bestandteil bei der Finanzierung von außer-schulischen Aktivitäten.

Hier finden Sie die links für Förderungen im Rahmen von Erasmus+

Europa-Bildung, Bildungsdirektion Steiermark: https://www.europa-bildung.eu/

Nationale Agentur OEAD – Erasmus+ AT: https://erasmusplus.at/

Nationale Agentur Institut MOVIT – Erasmus+ SI:  http://www.movit.si/

 

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